Geschichtswerkstatt Marburg e.V. Forschung für Regional- und Alltagsgeschichte
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Projekt abgeschlossen - Gedenkbuch erschienenFoto: Stadt Marburg, Birgit Heimrich 75 Jahre nach der Deportation fast aller noch verbliebener Jüdinnen und Juden aus Marburg und dem Landkreis Marburg am 6. September 1942 nach Theresienstadt erschien 2017 das Gedenkbuch "Von der Ausgrenzung zur Deportation in Marburg und im Landkreis Marburg-Biedenkopf". Herausgeber ist Klaus-Peter Friedrich im Auftrag der Geschichtswerkstatt Marburg e.V. Es handelt sich um eine Publikation der Universitätsstadt Marburg und des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Das Projekt wurde zudem von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und dem Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie Mitgliedern, Freundinnen und Freunden der Geschichtswerkstatt Marburg finanziell unterstützt. Erinnert wird an die jüdischen Deutsche und die als "Zigeuner" verfolgten Deutschen aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Stadt Marburg, an ihr Leben, ihr Schicksal, ihre Ermordung oder auch ihre Rettung. Am 13. September 2017 wurde das Buch im Marburger Rathaus im Beisein von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und der Landrätin Kirsten Fründt und zahlreichen Interessierten vorgestellt. Textlesungen durch den Schauspieler Frank Winterstein, musikalische Begleitung durch den Chor Politöne und die Vorstellung des Lebens von Marie Luise Hensel durch Marita Metz-Becker rundeten das Programm ab. Aus der alteingesessenen Familie Drucker aus Ockershausen war Rachel Drucker angereist. Ihr Großvater konnte in die USA flüchten, sein Bruder und die Eltern wurden ermordet. Sie wurde von Oberbürgermeister Thomas Spies begrüßt. Rachel Drucker ist in den USA aufgewachsen, lebt aber inzwischen in Deutschland. Foto: Stadt Marburg, Birgit Heimrich
Die Erste Vorsitzende der Geschichtswerkstatt Marburg Elisabeth Auernheimer, die durch umfangreiche organisatorische Arbeiten viel zum Gelingen des Gedenkbandes beigetragen hat, bedankt sich bei dem Oberbürgermeister der Stadt Marburg, Dr. Thomas Spies für die gute Zusammenarbeit. Foto: Stadt Marburg, Birgit Heimrich Das Buch, das auf den bedeutenden Forschungen der Geschichtswerkstatt Marburg aus dem Anfang der 1990er Jahren von Barbara Händler-Lachmann, Ulrich Schütt, Thomas Werther und Harald Händler aufbaut, beleuchtet die Geschichte in den Städten und Kommunen unserer Region. In einem zweiten Abschnitt werden Einzelschicksale beleuchtet. Besonders eindringlich erzählt wird die Geschichte der Familie Freudenthal von der Enkelin und Nichte der ermordeten Willy und Bertha Freundenthal und ihres Sohnes Ernst Freudenthal. An die Sintikinder von Dreihausen wird erinnert. Ein dritter Abschnitt beschäftigt sich mit den Deportationen und dem Mord an den Juden und den Sinti und es gibt einen umfangreichen Anhang. Das Buch wurde inzwischen an die wenigen noch lebenden direkt Betroffenen und an zahlreiche Nachkommen der Verfolgten und Ermordeten in Israel, Großbritannien und in den USA geschickt. Es stieß auf großes Interesse. Als Marburger Stadtschriften Nr. 108 ist das Werk beim Fachdienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Universitätsstadt Marburg, Rathaus, Markt 8, (06421) 201-1346, oeffentlichkeitsarbeit@marburgstadt.de, sowie per Online-Formular auf der Seite https://www.marburg.de/politik-stadtgesellschaft/marburg-auf-einen-blick/marburg-auf-einen-blick/rathaus-verlag/, im Buchhandel oder über die Geschichtswerkstatt Marburg erhältlich. Das 544 Seiten starke Gedenkbuch des Rathaus-Verlages kostet 12,90 Euro (ISBN 978-3-942487-10-8). |
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